27 FACHARTIKEL Rund 240.000 Tonnen Methan und erhebliche Mengen an CO2 entweichen jährlich gasförmig aus den Lagerbehältern für Gülle. Insbesondere die Emissionen von Methan gelten aufgrund ihrer Klimawirkung als sehr kritisch und stehen immer mehr im Fokus in der Öffentlichkeit und Politik. Durch die Behandlung mit dem kalkstickstoffhaltigen Aufbereitungshilfsmittel wären diese jedoch fast vollständig vermeidbar. Aktuelle Untersuchungen der Dekra Assurance GmbH, der HBLFA Raumberg Gumpenstein und des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie bestätigen: Eine Reduktion der Methan- und CO2-Emissionen um 90 – 100 % durch die Behandlung der Gülle mit Eminex® ist möglich. In die Gülle eingerührt, verhindert das Gülle-Additiv Eminex® die Bildung und spätere Ausgasung von Methan und CO2 und wird dabei selbst innerhalb weniger Wochen abgebaut. Weniger Emissionen Über die Aufwandmenge lässt sich die Dauer der Emissionshemmung exakt steuern. Bei der Zugabe von 1,5 kg des Produktes Eminex® pro Kubikmeter Gülle, hält die Wirkung mehr als 150 Tage und bei 3 kg sogar bis zu 270 Tage an. Diese Wirkung beruht darauf, dass die Aktivität der gasbildenden Mikroorganismen und die damit verbundene Methanbildung unterdrückt wird. Die Aufwandmenge bezieht sich immer auf die zum Anwendungszeitpunkt in der Grube befindliche Güllemenge. WINTERLAGERUNG (OHNE GÜLLEAUSBRINGUNG): • Dosierung von 1–2 kg Eminex® pro m³ Gülle alle 12 Wochen. SOMMERLAGERUNG (MIT GÜLLEAUSBRINGUNG): • Behandlung der Restgülle mit 1 kg Eminex® pro m³ Gülle nach jeder Gülleausbringung. • Erfolgt keine Gülleausbringung über einen Zeitraum von 6 Wochen ist eine Nachbehandlung mit 1 kg Eminex® pro m³ Gülle notwendig. Hervorzuheben ist, dass dieses Produkt keine abtötende Wirkung auf die Mikroorganismen in der Gülle hat. Nach der über die Konzentration steuerbaren Hemmphase setzt die Gasbildung wieder ganz natürlich ein; das „konservierte“ Methan kann damit auch bei späterer Verwendung in einer Biogasanlage die Gasausbeute und den Energieertrag erhöhen; das „konservierte“ Methan kann damit auch bei späterer Verwendung in einer Biogasanlage die Gasausbeute und den Energieertrag erhöhen. Zusätzliche Düngewirkung Feldversuche mit Eminex®-behandelter Gülle haben in vielen Fällen eine verbesserte Stickstoffwirkung gezeigt. Bei gleicher Ausbringungsmenge von Stickstoff war vor allem im Mais ein deutlicher Ertragszuwachs erkennbar. Diese Ertragswirkung zeigte sich sowohl im Exaktversuch, als auch in betrieblichen Praxisversuchen und lässt sich, sowohl auf den höheren Ammoniumgehalt, als auch die homogenere Nährstoffverteilung in der behandelten Gülle zurückführen. Verbesserte Güllequalität Der bisherige Einsatz von Eminex® hat gezeigt, dass die behandelte Gülle deutlich homogener ist. Im Praxisversuch bildete sich insbesondere Tierhaltung und Methanbelastung – Reduktion um über 90% in der Güllelagerung keine Schwimmdecke aus. Im Vergleich zur betriebsüblichen Güllelagerung musste daher vor der Ausbringung deutlich weniger Zeit zum Aufrühren und Homogenisieren aufgewendet werden. Auch das immer häufigere Auftreten von schäumender Gülle kann durch Eminex® sicher und langfristig verhindert werden Hervorzuheben ist, dass sich der Produkteinsatz an jede betriebliche Gegebenheit anpassen lässt. Für die klimaschützende Maßnahme sind keine baulichen Veränderungen oder größere Investitionen an den herkömmlichen Lager- und Sammelbehältern nötig. Untersuchungen der HBLFA Raumberg Gumpenstein Die HBLFA (Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft) Raumberg Gumpenstein untersuchte und analysierte über drei Monate hinweg die Auswirkungen auf Emissionen von Rindergülle in der Lagerphase durch Zugabe von Eminex®. Die Messungen während des Versuchs ergaben einen höchst signifikanten Unterschied behandelter und unbehandelter Gülle: 88,8 % weniger Methan. Die behandelte Gülle emittierte ebenso weniger CO2 und Lachgas. Die Reduzierung der Lachgasfreisetzung lag zwar auf sehr niedrigem Niveau von 5,3 auf 1,4 Liter je Lagerbehälter, ist jedoch durch die sehr hohe Treibhausaktivität von N2O nicht zu vernachlässigen. Neben Emissionen wurde auch die Schwimmdeckenbildung beobachtet. Die behandelte Gülle bildete lediglich eine dünne, ledrige Haut, im Gegensatz zur unbehandelten Variante, welche eine deutlich mächtigere Schwimmdecke ausbildete und später nicht mehr vollständig durchbrochen werden konnte, so die HBLFA. Fazit: Bereits geringe Mengen des neuen Additivs Eminex® leisten einen maßgeblichen Beitrag zur Verminderung der klimaschädlichen Emissionen, die ansonsten mit der Lagerung von Gülle einhergehen. Damit bietet diese Maßnahme einen effektiven Ansatz, um die Klimabilanz und das Image der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung zu verbessern. Quelle: Versuchsbericht HBLFA Raumberg-Gumpenstein CH4 72,10 8,15 -88,8 % -25,8 % -74,4 % 24,67 18,30 14,49 3,70 CO2 N2O 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Rohgülle Gülle + Eminex® Gasfreisetzung in kg CO2eq je m3 Gülle
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